Der Inn

Drei-Länder-Fluss aus den Alpen

Der Inn ist ein Fluss mit vielen Gesichtern. Mal zeigt er sich als imposanter Gletscherbach im Hochgebirge, dann wieder als reißender Strom im Voralpenland – und hin und wieder plätschert er seicht durch Seengebiete und Auwälder. Sein markantestes Merkmal ist die grüne Farbe, die er dem Gletscherwasser verdankt, das ihn speist. So zeigt sich der Inn im Winter oft türkis und klar, während er in den Sommermonaten meistens milchig-trüb erscheint.

Milser Au © Lisa Reggentin

Der Inn zählt zu den bedeutendsten Flüssen im Ostalpenraum: Als größter Zubringer der Donau im Alpenraum fließt er durch drei Staaten: die Schweiz, Österreich und Deutschland. Mit einer Gesamtlänge von 517 km erstreckt er sich über ein Einzugsgebiet von 25.700 km2. Seinen Ursprung hat der Inn am Lunghinpass bei Maloja im schweizerischen Engadin in einer Höhe von 2.484 m und mündet bei Passau in die Donau. Mit einer mittleren Wassermenge von rund 730 m3 pro Sekunde ist der Inn – nach dem Rhein, der Donau und der Elbe – der viertwasserreichste Fluss Deutschlands und der zweitwasserreichste Fluss Österreichs.

Karte Gesamtverlauf des Inn © Gebhard Tschavoll

Der Inn wurde über Jahrhunderte hinweg intensiv genutzt, wodurch sich an seinen Ufern große Städte und Industriezentren entwickelt haben. Während der Alpenfluss früher als Transportweg genutzt wurde und die Lebensgrundlage für Flößer*innen und Fischer*innen darstellte, ist er heute eine wichtige Quelle der Energie-Erzeugung, dient aber auch als beliebtes Ziel für Tourismus- und Freizeitaktivitäten. Nicht zuletzt ist der Inn aber vor allem wertvoller Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten – und das, obwohl der Inn heute über weite Strecken begradigt und verbaut ist. Mit dieser Artenvielfalt zählt der Inn zu den bedeutendsten Ökosystemen im Alpenraum.