Uferrückbau an der Mattig-Mündung erfolgreich abgeschlossen

09.12.2021

Uferrückbau an der Mattigmündung © ezb TB Zauner
Uferrückbau an der Mattigmündung © ezb TB Zauner

Im Rahmen von INNsieme wurde an der Mattig-Mündung ein Uferrückbau durch den Projektpartner Verbund umgesetzt. Die Bauarbeiten dafür sind Anfang November gestartet und konnten in dieser Woche erfolgreich abgeschlossen werden. Zwischen den Flusskilometern 56,26 und 55,59 erfolgte dafür auf einer Gesamtlänge von rund 590 m ein Uferrückbau, bei dem die Blockwurfsteine entfernt wurden. Flache Ufer, kleine Buchten sowie Strukturen aus Totholz und Steinen machen den Uferbereich hier künftig zu Land und zu Wasser lebensfreundlicher. „An einem Fluss, der seit über 200 Jahren vom Menschen umgestaltet wurde, ist die Wasserkraft die Jüngste unter den vielfältigen Nutzungsinteressen am Inn. Zugleich ist sie Vorreiterin, Maßnahmen – nicht nur der Wasserkraft – zurückzunehmen und Flora und Fauna wieder mehr Raum zu geben. Darum haben wir jetzt einen weiteren Schritt zur Lebensraumverbesserung an der Mattig-Mündung umgesetzt und engagieren uns im Inetrreg-Projekt „INNsieme“ für mehr Nachhaltigkeit“, erläutert Michael Amerer, Geschäftsführer der Grenzkraftwerke, die Philosophie von der Verbund.

Dem Mündungsbereich kommt auch deshalb besondere Bedeutung zu, als die Mattig fischgängig an den Inn angebunden ist und gerade bei Hochwasserführung des Inn eine geeignete Ausweich- und Rückzugsmöglichkeit für Wasserlebewesen darstellt. „Der Schutz und die Wiederherstellung der Artenvielfalt am Inn ist eine Jahrhundertaufgabe, die wir im INNsieme-Projekt gemeinsam verfolgen. Der Uferrückbau an der Mattig ist richtungsweisend. Damit wird dem Inn wieder ein Stück natürlicher Lebensraum zurückgegeben“, ergänzt Gerhard Egger, Leiter Gewässerschutz beim WWF Österreich.

Die Maßnahme an der Mattig-Mündung ist abgestimmt auf weitere Aktivitäten zur Verbesserung der ökologischen Rahmenbedingungen, die unter dem LIFE-Projekt „LIFE Riverscape Lower Inn“ erfolgen. Darunter zählt auch die Herstellung von Durchgängigkeit und Lebensräumen beim Kraftwerk Braunau-Simbach, die sich derzeit in Genehmigung befinden. In Summe soll durch eine Vielzahl von Maßnahmen erreicht werden, dass der Inn trotz der vielfältigen Nutzungsinteressen wieder geeignete Lebensräume für Arten bietet, die typisch für diesen Bereich -aber zugleich in ihrer Existenz gefährdet sind. Im Projekt „INNsieme“ wurde dafür ein Aktionsplan Artenschutz erstellt, der erstmals einen Gesamtüberblick der Handlungsmöglichkeiten darstellt.