Pilotprojekt „Fischpassierbarkeit Biberdamm“ am Völser Gießen erfolgreich abgeschlossen

28.09.2021

Biberdamm © Tomas Kaiser

Der Biber zählt zu den EU-geschützten und grenzüberschreitend relevanten Arten am Inn. In den letzten Jahren haben sich nach einer kontinuierlichen Einwanderung von Bibern aus Bayern an mehreren Stellen im Tiroler Inntal stabile Biber-Teilpopulationen entwickelt. Durch ein Mosaik aus Dämmen, Stillgewässern und fließenden Abschnitten schafft der Biber nicht nur einen Lebensraum für sich, sondern konstruiert auch Habitatstrukturen, die für viele weitere Artengruppen, wie Amphibien, Libellen, Kleinfische (alles Gruppen mit hohem Anteil an gefährdeten und/oder EU-geschützten Arten) von großer Bedeutung sind. Jedoch können seine Dämme auch Problemen erzeugen. Unter Umständen können so Barrieren für gefährdete Wanderfischarten entstehen, die wichtige Rückzugsräume und Laichhabitate nicht mehr erreichen. So beispielsweise am Völser Gießen.

Im Projekt INNsieme wird deshalb in einem Pilotprojekt erprobt, wie ein Biberdamm für Fische durchgängig gestaltet werden kann. Dafür wurde der Völser Gießen als Pilotgebiet gewählt, weil hier aus technischen Gründen keine Alternativen bestehen. Dafür wurde eine Rampe in Holzbauweise errichtet, die den Fischen ermöglichen soll, den Damm zu umschwimmen. Bei dem Vorhaben waren ExpertInnen aus verschiedenen Disziplinen – FischerInnen, BiberexpertInnen und die Umweltschutzabteilung des Landes Tirol – beteiligt, um alle Schutzinteressen zu wahren.

Die Bauarbeiten wurden Ende September erfolgreich beendet. Die Konfliktsituation am Völser Gießen ist übrigens eine große Ausnahme. Die Vorerhebungen haben gezeigt, dass in den meisten Zubringern des Inn keine technischen Maßnahmen erforderlich sind.

Fragen und Anregungen an: umweltschutz@tirol.gv.at

Biberdamm © Tomas Kaiser
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